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Teurer Strom gegen teuren Sprit: Wer fährt billiger, Verbrenner oder E-Auto?

06. Februar 2023 | Anna-Maria Poppe

Ladepreise vs. Tankpreise
(Pixabay)Ladepreise vs. Tankpreise

Die Energiepreise kennen nur eine Richtung: Sie steigen und steigen. Im Vergleich zum Mai 2021 sind sowohl Strom- als auch Spritpreise empfindlich angestiegen. Gelten damit alte Erkenntnisse über die Verbrauchskosten von E-Autos und Verbrennern noch? EFAHRER.com macht den Vergleich unter Einbezug von Steuer, Versicherung und Wartung. Unser Zahlencheck fällt eindeutig aus.

Das Vergleichs-Portal Verivox überraschte kürzlich mit einer Gegenüberstellung: Die 10 Topseller unter den Elektro-Autos haben einen durchschnittlichen Normverbrauch von 19 Kilowattstunden pro 100 km. Der zuletzt stark angestiegene Strompreis von durchschnittlich 37 Cent pro kWh bedeutet, dass pro 100 Kilometer sieben Euro an Verbrauchskosten anfallen. Zum Vergleich zieht Verivox einen durschnittlichen Benziner-Verbrauch von 7,7 Litern heran und rechnet mit den Rekord-Benzinpreisen von 2,20 Euro pro Liter. Pro 100 Kilometer laufen so fast 17 Euro an Benzinkosten auf. Genau 58,4 Prozent beträgt der Kostenvorteil für Elektroautos demnach. Nie hat es sich so sehr gelohnt, auf ein E-Auto zu setzen.

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Tatsächliche Kosten variieren stark

Der Kostenvergleich von Verivox setzt methodisch korrekt auf den amtlichen Durchschnitts-Strompreis in Deutschland. Die Streuung zwischen den Anbietern ist aber sehr groß: Viele Ökostrom-Anbieter, die langfristig im Voraus Strom-Kontingente eingekauft haben, halten den Arbeitspreis immer noch unter 30 Cent pro Kilowattstunde. Neukunden müssen dagegen mit Preisen von teils über 40 Cent pro kWh bittere Pillen schlucken.

Wer keine Möglichkeit hat, zuhause zu laden, der muss sich nochmals mit ganz anderen Preisen auseinandersetzen. Nach den jüngsten Erhöhungs-Runden verlangt zum Beispiel Tesla bis zu 52 Cent pro Kilowattstunde aus den Supercharger-Stationen. Wer ohne kostenpflichtiges Abo bei Ionity lädt, zahlt gar 79 Cent pro kWh.

Eine Erhebung von EUPD Research aus dem Jahr 2021 zeigt jedoch, dass gut 77 Prozent aller Ladevorgänge von Elektroautos zuhause stattfinden. Der Verivox-Vergleich ist in der Tendenz also korrekt – das gilt auch für das Ansetzen des Normverbrauchs: Elektroautos verbrauchen in der Praxis üblicherweise mehr als beim Normverbrauch angegeben. Das gilt für Verbrenner aber genauso.

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Tatsächliche Betriebskosten umfassen mehr als Strom und Benzin

Für den echten Kostenvergleich reicht es freilich nicht, nur auf die Verbrauchskosten zu schauen: Steuer, Versicherung, Wartungskosten, die Kosten für eine heimische Ladestation und natürlich die Anschaffungs-Kosten müssen für den echten Vergleich gegenübergestellt werden. Der EFAHRER.com-Kostenrechner offenbart die Bilanz über zehn Jahre Laufzeit. Auch hier liegen die Stromer mittlerweile klar in Führung. Beispiel Hyundai Kona mit 39,2-kWh-Akku: Im Verlauf von zehn Jahren spart er über die geringen Betriebs- und Wartungskosten nicht nur seinen Mehrpreis von 11.250 Euro gegenüber dem Hyundai i30 1.4 T-GDI herein. Er schlägt den Kompakten mit Verbrenner in der Bilanz um sage und schreibe 9.744 Euro! Das ist mehr als die Neuwagenförderung beim Kauf ausmacht.

Ähnlich ist es beim Vergleich des VW ID.3 Pro Performance im Vergleich zum Golf 1.5 TSI ACT: Der ID.3 kostet 8.460 Euro mehr als der Golf, nach zehn Jahren ist die Gesamtbilanz aber um satte 8.763 Euro günstiger als beim Verbrenner, der zudem deutlich weniger Platz bietet.

Richtig groß ist auch das Einspar-Potenzial in der oberen Mittelklasse: Beispiel Tesla Model 3 Long Range gegen die BMW 330i Limousine: Den Aufpreis von über 12.000 Euro gegenüber der Grundausstattung des 330i hat der Tesla innerhalb von vier Jahren eingeholt. Nach zehn Jahren steht ein Kostenvorteil von satten 9.255 Euro zu Buche – und das, obwohl der Tesla mit fast 500 PS und einer Beschleunigung von 4,4 Sekunden bis 100 km/h in einer komplett anderen Leistungssphäre unterwegs ist.

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Vergleichen Sie selbst mit dem EFAHRER.com-Kostenrechner

Wie genau Ihr ganz persönlicher Kostenvergleich aussieht, bestimmen Sie mit wenigen Klicks im Kostenrechner von EFAHRER.com. Hier können Sie die Elektroautos aus der EFAHRER.com-Datenbank mit ausgewählten  Modellen mit Verbrennungsmotor gegenüberstellen. Ihre individuelle Jahresfahrleistung können Sie dabei genauso angeben wie Ihren Strompreis und den aktuellen Benzin- bzw. Dieselpreis.

Neben den Anschaffungskosten bezieht der Kostenrechner Versicherung, Steuer und Inspektionskosten mit ein und rechnet die Bilanz für zehn Jahre Haltedauer hoch.

Wenn Sie über eine Photovoltaik-Anlage verfügen, können Sie den selbst ermittelten durchschnittlichen Strompreis aus Ihrer Abrechnung ansetzen. Der Vorteil für das Elektroauto wird dadurch noch größer. Und auch die Pläne der Ampel-Regierung werden den Vorsprung der E-Autos vergrößern: Der Wegfall der EEG-Umlage für Autostrom und die schrittweise Erhöhung des CO2-Preises auf fossile Energieträger machen Verbrenner immer unattraktiver. Rechnen Sie einfach selbst nach!

Zum Kostenrechner!

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